Das «Deutsche Requiem» von Johannes Brahms ist keine lateinische Totenmesse im üblichen Sinne, wie wir sie aus den grossen Vertonungen von Ockeghem über Mozart, von Verdi bis Ligeti und Penderecki kennen. Brahms schrieb auf von ihm zusammengestellten Texten des Alten und Neuen Testaments eine Trauer- und Trostmusik für die Lebenden und Zurückbleibenden. Diese sollen, der Unausweichlichkeit des Todes ausgeliefert, darin Ruhe und Zuversicht finden. «Ein deutsches Requiem» ist eine Auseinandersetzung mit dem alle Menschen berührenden Faktum der Endlichkeit und Vergänglichkeit. Ein ergreifendes, das Dramatische wie das Lyrisch-Besinnliche in der Musik ausdrückendes Werk.